Der Shiitake und seine medizinische Wirkung

Der Shiitake wird in China und Japan bereits seit 2000 Jahren aufgrund seiner vielgerühmten gesundheitsfördernden Wirkung auf den menschlichen Organismus hoch geschätzt.

Bei uns wurden die ersten Kultivierungs-Versuche erst im Jahre 1909 durchgeführt. Allerdings dauerte es bis in die Siebzigerjahre, bis der Pilz in Europa und den USA zu einem wahren Höhenflug ansetzte. Heute gilt der Shiitake nicht zuletzt wegen seiner vielschichtigen Einsetzbarkeit, als der Pilz mit dem weltweit drittgrössten Produktionsvolumen.

Medizinische Wirkung des Shiitake

  • Der Shiitake aktiviert das menschliche Imunsystem.
  • Er ist reich an komplexen Kohlehydraten, genannt Polysacchariden. Das Eiweiss des Shiitake enthält alle essentiellen Aminosäuren (fast 14%) und ist reich an Leucin und Lysin. Der mehr als 40%ige Gesamtaminosäuregehalte der Shiitake-Eiweisse bewirken eine hohe Verdaulichkeit.
  • In Bezug auf den Gehalt von Nukleinsäuren, die zu den wichtigsten Zellbestandteilen gehören, steht der Shitake mit durchschnittlich 7,1% weit vor Getreide (1 bis 4%) oder Fleisch (2,2 bis 5,7%)
  • 4-5 Fruchtkörper reichen aus, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin D zu decken. Diese Eigenschaft ist besonders für Vegetarier empfehlenswert, weil diese laut Sudien oftmals einen Vitamin D-Mangel aufweisen.
  • In der fernöstlichen Volksmedizin gilt der Shiitake als „Blutaktivator“ und wird bei Erkältung, gegen Masern bei Kindern, gegen Lungenentzündung, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwächezustand, Wassersucht, Pocken und bei Pilzvergiftungen eingesetzt.
  • In Japan wird der Shiitake für weitere Anwendungsgebiete wie, Magengeschwüre, Gicht, Verstopfung, Kurzsichtigkeit, Allergien, Hämorroiden, Eiterfluss, Neuralgien, Sexualstörungen, empfohlen. Wer über mehrere Wochen täglich 8 Shiitakes verzehrt, soll bereits damit eine Normalisierung seines zu hohen Blutdrucks erreichen.
  • In modernen wissenschaftlichen Untersuchungen ist inzwischen die Richtigkeit einer Reihe von volksmedizinischen Indikationen des Shiitakes bestätigt worden. Wie z.B. seine Wirksamkeit gegen Erkältungskrankeiten, Diabetes, Leberleiden und zu hohem Cholesterinspiegel.
    Experiment: 30 junge Frauen, in drei Gruppen von je zehn Personen unterteilt.
    Zwei Gruppen wurde der Nahrung jeden Tag 90g frische Shiitake zugefügt.
    Die zweite davon ass nebst den Shiitake zusätzlich 60g Butter.
    Die drite Gruppe erhielt keine Pilznahrung, jedoch ebenfalls täglich 60g Butter.
    Bei den Personen der ersten Gruppe verringerte sich der Blutcholesteringehalt in der Woche um 6-12%.
    In der zweiten Gruppe, die nebst Shiitake noch 60g Butter erhielt, fiel der Cholesteringehalt durchschnittlich um 4%.
    Bei der Gruppe die keine Shiitake Nahrungsbeigabe, wohl aber Butter assen, erhöhte sich der Blutcholesteringehalt durchschnittlich um 14%.

Fernöstlich weniger erforscht war der Einsatz der Shiitake-Wirkstoffe bei Migräne, Gelenkentzündngen, (Arthritis) und Rheuma. Die deutsche Unternehmerin Frau Hildegard Rickert führte umfangreiche Untersuchungen durch und entwickelte daraus ein Produkt namens „Mykofarina“. Von Migräne geplagte Frauen nahmen täglich 5g des Produktes und waren 5 bis 7 Tage später beschwerdefrei. Bei Personen mit Gelenkentzündungen und Rheuma liessen die Schmerzen bei der gleichen täglichen Dosis nach 6 bis 8 Tagen deutlich nach, und innerhalb von acht Wochen gingen sogar geringe Deformationen der Gliedmassen zurück. Manche verschwanden gänzlich.

Über die tumorhemmende Wirkung des Shiitake gibt es besonders viele Berichte. Im Jahre 1969 führten japanische Wissenschaftler am National Cancer Center Research Institut in Tokio erstmalig einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen durch: Versuchsmäusen, denen vorher die bösartige Bindegewebsgeschwulst Sarkoma 180 implantiert worden war, wurde der wässerige Extrakt von sechs verschiedenen Speisepilzen injiziert. Mit einer Ausnahme erzeugten die Pilzextrakte eine 72 bis 92prozentige Hemmung des Tumorwachstums. Von den Tieren, die den Shiitake Extrakt erhielten, wurden 60% sogar geheilt. Dies war die höchste Heilungsrate, die je unter Verwendung von Pilzextrakten zu verzeichnen war.

Auf der Suche nach dem entscheidenden Wirkstoff hat man schliesslich aus dem Fruchtkörper und dem Myzel des Shiitake Lentinan isoliert. Es verstärkt die Funktion verschiedener körpereigener Immunsysteme u. a. durch die Mobilisierung der Killerzellen und anderer Schutzmechanismen. Kombiniert mit sonstigen wirksamen immunbiologischen Medikamenten, wurden in der Tumortherapie derart gute Effekte erzielt, dass Lentinan inzwischen in Japan für die Behandlung von Magenkrebs zugelassen ist.

Zusammenfassung

Allgemein wird der Shiitake heute in Ostasien überall dort eingesetzt, wo eine geschwächte Immunfunktion als auslösender oder verstärkender Faktor einer Krankheit vorliegt. Solche sind Krebs, Aids, Allergien, Candidainfektionen, Grippe, Erkältungskrankheiten und hoher Blutcholesterinspiegel. Nach Auffassung japanischer Forscher hat Lentinan auch einen generell verjüngenden Einfluss auf ältere Menschen und dient jungen Menschen zum Schutze und Erhalt der Gesundheit bei Stress und Erschöpfung. Kein Wunder, dass Lentinan sogar in einem US-Patent für Cremes mit kosmetischer Wirkung enthalten ist.

Literaturquelle:
Die Heilkraft der Pilze,
Prof. Dr. Jan Lelley
ISBN 3-612-20626-5

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