Pleurotus

Vitalpilz Pleurotus

Der Pleurotus ostreatus, wie der bei uns als Austernpilz oder Austernseitling bekannte Vitalpilz mit wissenschaftlichem Namen heißt, gehört zu den Seitlingspilzen. Als Saprobiont bevorzugt er absterbende Laubbäume wie Rotbuche, Pappel, Erle und Weide. Er ist auch als Winterpilz bekannt, weil er Temperaturen unterhalb 10 Grad Celsius für sein Wachstum toleriert und sogar bei leichten Minustemperaturen gedeiht. Aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe als Vitalpilz und wegen seines sehr guten Geschmacks als Speisepilz wird Pleurotus in ähnlich großem Stil kultiviert wie Champignon und Shiitake. Seine Bezeichnung Austernpilz geht auf seinen muschelförmigen fleischigen Hut mit einem Durchmesser von 5 bis 35 cm zurück sowie auf sein kolonieartiges Auftreten, das an Muschelbänke erinnert.

Der Pleurotus verfügt über eine fast unübersehbare Vielfalt an wertvollen bioaktiven Inhaltsstoffen. Einerseits hält der Austernpilz, wie viele andere Vitalpize auch, ein breites Spektrum an anorganischen Mineralstoffen und Spurenelementen bereit, die für den Stoffwechsel benötigt werden. Andererseits fungiert der Pilz als Lieferant einfacher bis komplex aufgebauter organischer Substanzen. Namentlich zu nennen sind essentielle Aminosäuren, Vitame aus dem B-Komplex und Folsäure, spezielle Polysaccharide und Glykane. Es handelt sich um Inhaltsstoffe, die direkt in den Stoffwechsel eingreifen oder als Bestandteil in Enzyme und Coenzyme oder Hormone eingebaut werden und letztlich der allgemeinen und spezifischen Stärkung des Immunsystems dienen. Über die allgemeinen positiven stoffwechselrelevanten Wirkungen hinaus zeichnet sich Pleurotus durch artspezifische Wirkungen aus, über die andere Vitalpilze nicht verfügen. Es sind dies vor allem seine probiotischen Eigenschaften, die zu einer Wiederherstellung einer gestörten Bakterienflora im Darm führen. Eine weitere besondere Wirkeigenschaft des Pilzes geht auf seinen Gehalt an einem speziellen Beta-Glukan, Pleuran genannt, zurück. Das Pleuran wirkt antioxidativ und hemmt bei bestimmten Krebsarten die Bildung von Metastasen. Auch als Cholesterin- und Triglycerid-Senker entfaltet Pleuran seine Wirkung.

Pleurotus zeigt probiotische Wirkung und regeneriert Bakterienflora im Darm

Die Magen- und Darmschleimhäute des Menschen sind von einer Vielzahl nützlicher Bakterien besiedelt, die einerseits bestimmte Hormone und andere notwendige Stoffe synthetisieren und andererseits darauf spezialisiert sind, lebenswichtige Stoffe in der Nahrung für eine erfolgreiche Resorption vorzubereiten. Durch Krankheiten des Verdauungsapparates, durch Lebensmittelvergiftungen oder durch intensive Behandlungen mit Antibiotika kann die Bakterienflora empfindlich gestört sein, so dass sich ernsthafte Verdauungsstörungen einstellen. Das Hauptproblem besteht dann darin, dass die Darmschleimhäute bestimmte Stoffe nicht mehr resorbieren können, so dass ein entsprechender Mangel entsteht. Einige Inhaltsstoffe des Austernpilzes haben eine ausgesprochen probiotische Wirkung. Der noch vorhandene Restbestand der notwendigen Bakterienkulturen im Darm kann sich deutlich schneller regenerieren, so dass sich auch die Rekonvaleszenz insgesamt verkürzt.

Pleurotus greift in den Fettstoffwechsel ein und senkt LDL-Cholesterin

Cholesterin, auch als Blutfett bezeichnet, stand in den letzten Jahrzehnten in der Kritik, für eine Reihe von krankhaften Gewebsveränderungen verantwortlich zu sein, vor allem für die Entstehung von Arteriosklerose und koronaren Herzerkrankungen. Die neueren Forschungen zeichnen ein etwas differenzierteres Bild. Cholesterine sind wichtige Bestandteile von Zellmembranen, Myelinscheiden der Nerven und Synapsen. Cholesterine spielen auch eine wichtige Rolle als Vorstufen für Steroidhormone (z. B. Stress- und Geschlechtshormone). Wichtiger als die Gesamtkonzentration der Lipoproteine im Serum ist das Verhältnis „Low Density Lipoprotein“ (LDL) zu „High Density Lipoprotein“ (HDL). Das Verhältnis LDL zu HDL sollte normalerweise nicht wesentlich über 3 liegen. Das bedeutet, dass bei einem LDL-Anteil von 180 Milligramm pro Deziliter die HDL-Konzentration bei mindestens 60 Milligramm pro Deziliter liegen sollte.

Verantwortlich für den positiven Einfluss des Austernpilzes auf den Cholesterinhaushalt ist hauptsächlich der Inhaltsstoff Chrysin, ein Flavonoid mit der genauen Bezeichnung 5,7-dihydroxiflavon. Chrysin ist nicht nur Inhaltsstoff von Pleurotus, sondern kann auch aus der Passionsblume extrahiert werden. Das natürliche Flavonoid ist ein sogenannter Aromatasehemmer. Das bedeutet, dass Chrysin das Enzym Aromatase hemmt, das Testosteron in Östrogen verwandelt. Durch die Hemmung steigt nicht nur der Testosteronspiegel, sondern damit sind eine Reihe von anderen positiven Wirkungen beim Mann, aber auch bei der Frau, verbunden. Gleichzeitig wird eine krebsvorbeugende Wirkung gegen Prostatakrebs erzielt. Das Flavonoid hat darüber hinaus weitere positive Eigenschaften und ist auch als Antioxidans bekannt.

Pleurotus liefert B-Vitamine und Vitamin D in Kombination

Der Austernpilz ist bekannt für seinen hohen Gehalt an verschiedenen Vitaminen, die dem Vitamin B-Komplex angehören wie Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B5), Biotin (B7) und Cobalamin (B12). Zusätzlich ist Pleurotus Lieferant der wichtigen Folsäure und des Vitamin D (Calciferol), das für die Knochenbildung sehr wichtig ist und vorbeugend gegen Osteoporose wirkt. Die enthaltene Folsäure fördert die Blutbildung und das Wachstum junger Zellen. Außerdem kann es im Verbund mit B12 und B6 Homozystein, das schädliche Zwischenprodukt, das bei der Demethylierung von L-Methionin entsteht, weiter ab- und umbauen und damit unschädlich machen. Besonders für Vegetarier und noch mehr für Veganer ist der Heil- und Vitalpilz Pleurotus geeignet, Fleisch und Wurstwaren als Lieferant von B-Vitaminen und Folsäure in Kombination mit Vitamin D zu substituieren.

Weitere Inhaltsstoffe des Austernpilzes können Enzyme wie Katalase, Superoxiddismutase und andere aktivieren und üben damit eine entgiftende Wirkung auf den Körper aus. Bekannt ist auch, dass der Austernpilz Muskeln und Sehnen entspannen kann.

Was ist das Besondere an Vitalpilzen?

Bei Vital- oder Heilpilzen stehen nicht ihre Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette im Vordergrund. Von besonderem Interesse ist ihr als Sekundär- oder Mikronährstoffe bekannter Gehalt an bioaktiven Vitaminen, Beta-Glucanen, Polysacchariden, Triterpenen, Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie vieler weiterer bioaktiver Substanzen. Die sekundären Inhaltsstoffe üben teilweise direkten Einfluss auf bestimmte Stoffwechselvorgänge aus, meist aber wirken sie systemisch und sind häufig notwendiger Bestandteil von Enzymen und Coenzymen, den Biokatalysatoren des Stoffwechsels.

Viele der besonderen Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und bieten dem Körper Hilfe zur Selbsthilfe an. Die Unterstützung des Immunsystems besteht nicht nur in einer Stimulierung, sondern kann auch das Immunsystem bei allergischen Überreaktionen bremsen. Beispielsweise hemmen bestimmte Triterpene die übermäßige Histaminausschüttung, die allen allergischen Reaktionen zugrunde liegt. Die Inhaltsstoffe einiger Vitalpilze haben cholesterinsenkende Eigenschaften. Die sekundären Nährstoffe anderer Vitalpilze unterstützen das Immunsystem in der Erkennung bestimmter Krebszellen und deren Bekämpfung durch Nahrungsentzug mit anschließender Apoptose (Zelltod).

Der Hauptunterschied zwischen den bioaktiven Inhaltsstoffen der Vitalpilze und synthetischen Arzneimitteln besteht darin, dass Arzneimittel und Medikamente meist nur einen Wirkstoff enthalten, also eindimensional wirken und nur an einer bestimmten Stelle im Stoffwechsel angreifen können. Im Gegensatz dazu enthalten Vitalpilze nicht nur einen spezifisch wirksamen Stoff in einer bestimmten Konfiguration, sondern, den Wirkstoff meist in mehreren biochemisch aktiven Formen und darüber hinaus weitere Stoffe, die an anderer Stelle angreifen und unterstützende Wirkung entfalten, so dass eine multidimensionale Wirkung entsteht.

Zusammenfassung „Vitalpilz Pleurotus“

Der Vital- und Heilpilz Pleurotus ostreatus – auch Austernpilz genannt – wird neben seiner Vielfalt an biologisch wirksamen sekundären Inhaltsstoffen auch wegen seines hervorragenden Geschmacks als wertvoller Speisepilz geschätzt. Der Pilz wächst in der freien Natur vorwiegend an absterbenden Laubbäumen bei niedrigen Temperaturen unter 10 Grad Celsius. Der fast weltweit gedeihende Austernpilz wird mittlerweile in ähnlich großem Stil kultiviert wie Champignon und Shiitake. Der Austernpilz verfügt über eine breite Vielfalt an biologisch aktiven und verfügbaren anorganischen und organischen Substanzen und Wirkstoffen. Neben Mineralien, Spurenelementen und Aminosäuren sind es vor allem spezielle Polysaccharide, Glukane, Triterpene und ein reichhaltiges Angebot an B-Vitaminen, Folsäure und Vitamin D (Calciferol), die Pleurotus als Vital- und Heilpilz wertvoll machen. Die Inhaltsstoffe verstärken die körpereigene Abwehr und bieten dem Körper Hilfe zur Selbsthilfe. Der Vitalpilz hat positiven Einfluss auf den Cholesterinhaushalt, wirkt entspannend auf Muskeln und Sehnen und entfaltet probiotische Eigenschaften. Das bedeutet, dass er eine gestörte Bakterienflora im Verdauungstrakt regenerieren kann. Pilz wirkt vorbeugend gegen bestimmte Krebserkrankungen.

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